Verein Journalismus und Wissenschaft

Im Jah­res­wirt­schafts­be­richt 2018 der Bun­des­re­gie­rung kommt das Wort »Hand­werk« kein ein­zi­ges Mal vor. Der stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der AfD, Tino Chrup­al­la, nahm dies empört zur Kennt­nis und sprach von einem »Skan­dal«.

Der Bericht zeigt sehr deut­lich, wo die Regie­rung ihre Prio­ri­tä­ten setzt. Das Hand­werk gehört nicht dazu. Tat­säch­lich kommt das Wort ‚Hand­werk‹ in dem gesam­ten Bericht, der 80 Sei­ten umfasst, kein ein­zi­ges Mal vor. Das ist ein Skan­dal. Aber es passt ins Bild: bei der Regie­rungs­be­fra­gung am ver­gan­ge­nen Mitt­woch frag­te ich die geschäfts­füh­ren­de Wirt­schafts­mi­nis­te­rin Bri­git­te Zypries, mit wel­chen Maß­nah­men die Bun­des­re­gie­rung tra­di­tio­nel­le Hand­werks­be­ru­fe erhal­ten wol­le, und wie sie jun­ge Leu­te wie­der für Hand­werks­aus­bil­dun­gen zu gewin­nen geden­ke. Die Ant­wort war ähn­lich irre­füh­rend und schön­fär­be­risch wie der gesam­te Wirt­schafts­be­richt. Es gibt näm­lich kei­ne Maß­nah­men. Das Hand­werk, ins­be­son­de­re das tra­di­tio­nel­le Hand­werk, das eine tra­gen­de Säu­le deut­scher Wirt­schafts­kraft war und ist, hat kei­ne Lob­by in der Bun­des­re­gie­rung. Das muss sich drin­gend ändern.

Was steht aber dann in dem Bericht? Es ist die Rede von einem »Wachs­tums­kurs«, der sich 2018 fort­set­zen wer­de. Erfreu­lich sei zudem, daß »der Auf­schwung bei den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern ankommt«. Damit jetzt alles noch bes­ser wer­de, müß­ten wir nur noch die Glo­ba­li­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung meis­tern, so Zypries in ihrem Geleitwort.

(Bild: Pix­a­bay)

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