Mit viel planwirtschaftlicher Sturheit setzt die Bundesregierung seit Jahren die Energiewende um. Das Ziel: 2050 sollen 80 Prozent unserer Energie aus erneuerbaren Quellen kommen, so das federführende Wirtschaftsministerium. Doch ist das realistisch? Und welchen Beitrag leisten wir damit tatsächlich für eine ökologischere Welt?
In einer aktuellen Studie geht BP davon aus, daß bis 2040 die weltweite Energienachfrage um ein Drittel steigen dürfte. Das ist eine vorsichtige Prognose. In der Delphi-Studie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist von einer Verdopplung die Rede. Als Grund wird in beiden Studien das schnelle Wachstum in den Entwicklungsländern angeführt, wobei hier zu präzisieren wäre: Es handelt sich hauptsächlich allein um die Auswirkungen der rasanten Demographie. Vom ökologischen Standpunkt aus betrachtet, ist die Bevölkerungszunahme verheerend. Mehr Menschen bedeuten beinahe automatisch mehr Umweltverschmutzung.
BP prognostiziert nun ebenfalls einen Bedeutungszuwachs erneuerbarer Energieträger. Ihr Anteil werde sich verfünffachen auf ca. 14 Prozent. Die von Deutschland angestrebten 80 Prozent sind also entweder utopischer Unsinn oder der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Das heißt: Vielleicht sollten wir etwas mehr Realismus wagen.