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Institut der deutschen Wirtschaft: „Abschiebung von Fachkräften ist wirtschaftlicher Unsinn“

In einem aktu­el­len Inter­view mit der BILD-Zei­tung hat Micha­el Hüt­her, Direk­tor des Insti­tuts der deut­schen Wirt­schaft (IW), die »Abschie­bung von Fach­kräf­ten« als »unsin­nig« bezeich­net. Er setzt sich dafür ein, daß ille­ga­le Ein­wan­de­rer »aus dem Asyl-Sys­tem ins Sys­tem der Ein­wan­de­rung von Fach­kräf­ten wech­seln können«.

Dem ste­he bis­her das »Gesetz« ent­ge­gen. Kon­kret: Wer kein Recht auf Asyl hat, weil er nicht poli­tisch ver­folgt wird, aus einem siche­ren Dritt­staat ein­ge­reist ist, aus kei­nem Bür­ger­kriegs­land stammt oder sich die Situa­ti­on im Her­kunfts­staat gebes­sert hat, müß­te laut deut­scher Rechts­la­ge aus­rei­sen oder abge­scho­ben wer­den. Bei hun­dert­tau­sen­den, ille­ga­len Ein­wan­de­rern igno­riert jedoch selbst die Bun­des­re­gie­rung die eige­nen Gesetze.

Hüt­her ist den­noch der Ansicht, es soll­ten noch mehr Augen zuge­drückt wer­den. Denn:

Der Fach­kräf­te­man­gel ist eine der größ­ten Sor­gen der Wirt­schaft. Da tut jeder ver­lo­re­ne Mit­ar­bei­ter weh. Aber schlim­mer noch: Wenn per­ma­nent die Aus­rei­se oder Abschie­bung droht, nimmt nie­mand mehr die Kos­ten und Mühen auf sich, einen Flücht­ling aus­zu­bil­den und ihm Deutsch beizubringen.

Wäre der Fach­kräf­te­man­gel aller­dings wirk­lich so schlimm, wie vom Direk­tor des Insti­tuts der deut­schen Wirt­schaft geschil­dert, hät­ten in den letz­ten Jah­ren deut­lich mehr Asyl­be­wer­ber sofort eine Arbeits­stel­le fin­den müs­sen. 75 Pro­zent von ihnen sind jedoch nach wie vor arbeitslos.

Das Insti­tut für Arbeits­markt- und Berufs­for­schung (IAB) geht davon aus, daß in fünf Jah­ren jeder zwei­te »Zuwan­de­rer« in Lohn und Brot ste­hen könn­te. Es bleibt also eine lang­fris­ti­ge Arbeits­lo­sen­quo­te unter Zuwan­de­rern von ca. 50 Pro­zent. Die Kos­ten für die Bewäl­ti­gung der Asyl­kri­se lie­gen der­weil bei jähr­lich 30 bis 50 Mil­li­ar­den Euro für den deut­schen Steuerzahler.

Dar­über hin­aus ist noch nicht ein­mal die Inte­gra­ti­on der schon län­ger in Deutsch­land leben­den, kul­tur­frem­den Migran­ten gelun­gen. Die FAZ nennt dazu kon­kre­te Zahlen:

Nur 17 Pro­zent der Frau­en und 56 Pro­zent der Män­ner tür­ki­scher Her­kunft arbei­ten Voll­zeit, zugleich sind vie­le als Hilfs­ar­bei­ter tätig.

Im End­re­sul­tat führt dies dazu, daß die »Gast­ar­bei­ter« Deutsch­land noch immer fast zwölf Mil­li­ar­den Euro pro Jahr kos­ten, wenn sich an den Berech­nun­gen von Hans-Wer­ner Sinn (ehe­ma­li­ger Prä­si­dent ifo-Insti­tut) ori­en­tiert wird.

Recher­che Dres­den arbei­tet der­zeit an einer auf­wän­di­gen Stu­die mit dem Arbeits­ti­tel »Fach­kräf­te­si­che­rung ohne Mas­sen­ein­wan­de­rung«. Bit­te unter­stüt­zen Sie die­ses Projekt!

Fol­gen­de Mög­lich­kei­ten gibt es dazu:

  • Tre­ten Sie unse­rem För­der­ver­ein bei! Dies ist bereits ab 2,50 Euro/Monat möglich.
  • Spen­den Sie per Pay­pal oder Last­schrift!
  • Kon­ven­tio­nel­le Über­wei­sun­gen sind frei­lich auch mög­lich: Ver­ein Jour­na­lis­mus und Wis­sen­schaft, IBAN: DE79860100900418774903, BIC: PBNKDEFF

Vie­len Dank bereits im Vor­aus! Über alle Neu­ig­kei­ten infor­mie­ren wir Sie selbstverständlich.

(Bild: Micha­el Hüt­her, Direk­tor des Insti­tuts der deut­schen Wirt­schaft, Quel­le: IW)

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