Verein Journalismus und Wissenschaft

AfD-Gehaltsrechner: Zu kurz gesprungen!

Die AfD-Frak­ti­on hat die­se Woche im Bun­des­tag einen Antrag ein­ge­bracht, mit dem Durch­schnitts- und Gering­ver­die­ner spür­bar ent­las­tet wer­den sol­len. Zum einen will man den Soli­da­ri­täts­zu­schlag abschaf­fen und zum ande­ren bei Gering­ver­die­nern die Sozi­al­ab­ga­ben dadurch sen­ken, daß der Arbeit­neh­mer­an­teil ent­fällt und dafür Steu­er­mit­tel ein­ge­setzt werden.

Ergo: Die­se Gel­der müs­sen auch wei­ter­hin erwirt­schaf­tet wer­den, womit die Steu­er­last nur gering­fü­gig ver­la­gert wird und zwar am Ende ver­mut­lich sogar zulas­ten der Mittelschicht.

Aber schau­en wir uns zunächst an, was der AfD-Gehalts­rech­ner für den Durch­schnitts­deut­schen mit einem Gehalt von knapp über 3.000 Euro brut­to aus­spuckt. Er kommt in unse­rem Rechen­bei­spiel auf 13,64 Euro mehr als frü­her. Bei 5.000 Euro brut­to sprin­gen etwa 30 Euro mehr heraus.

Das heißt: Dem Durch­schnitts­deut­schen wird ein zusätz­li­cher Restau­rant­be­such – ohne Geträn­ke – in Aus­sicht gestellt und für Gut­ver­die­ner ist auch noch ein Bier und der Nach­tisch drin. Das hal­ten wir für viel zu wenig ambi­tio­niert und schlecht kon­stru­iert. Sym­ptom­be­kämp­fung kann die AfD den Alt­par­tei­en überlassen.

Der Ansatz „Mehr Net­to vom Brut­to“ ist aber rich­tig. Die Staats­quo­te von rund 50 Pro­zent in Deutsch­land ist exor­bi­tant. Gera­de Arbeit­neh­mer mit klei­nen und mitt­le­ren Ein­kom­men brau­chen drin­gend Ent­las­tung. Nach einer Leser-Umfra­ge haben wir die Hal­bie­rung der Abga­ben­last inner­halb von zehn Jah­ren in unse­re Agen­da 2030 auf­ge­nom­men. Aus­führ­lich nach­ge­le­sen wer­den kann die­ses Pro­gramm in unse­rem Heft 4.

Wir wer­den zudem in den kom­men­den Wochen eine neue Stu­die vor­le­gen, in der das deut­lich wei­ter­ge­hen­de Kon­zept einer regio­nal aus­dif­fe­ren­zier­ten Ein­kom­men­steu­er durch­dacht wird. Unser pri­mä­res Ziel ist es dabei, die Bür­ger und Unter­neh­men in länd­li­chen Regio­nen zu ent­las­ten. Zugleich hal­ten wir es für ange­bracht, die Agglo­me­ra­ti­ons­ge­win­ne von kin­der­lo­sen Hoch­qua­li­fi­zier­ten in den Metro­po­len, die wenig Wohn­raum­be­darf haben, ange­mes­sen abzuschöpfen.

Die Stu­die wird in der August-Aus­ga­be (Heft 6) abge­druckt. Wer hier abon­niert, erhält sie bei Erschei­nen zugeschickt.

(Bild: Pix­a­bay)

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