Es geschehen seltsame Dinge in Deutschland. Gestern wollten wir in Dresden zusammen mit der AfD einen Vortrag zum Thema „Nachbarschaftliche Marktwirtschaft“ im Restaurant des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr durchführen. Am Ende kam alles anders als geplant. Erfolgreich waren wir trotzdem.
Nach einer Reihe von Drohungen der gewaltbereiten Antifa machte wenige Stunden vor Veranstaltungsbeginn das Restaurant einen Rückzieher. Mit 70 Gästen wollten wir im „Zeitlos“ tagen, das im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr zu finden ist. Brisant: Das Museum hielt es für nötig, auf eine Anfrage des anonym agierenden Antifa Recherche Teams Dresden zu antworten, man distanziere sich ausdrücklich „von rassistischer und fremdenfeindlicher Hetze“.
Für den Restaurantpächter, der logischerweise abhängig ist vom Museum, dürfte das ein klares Signal gewesen sein. Da die Bundeswehr zu absoluter Neutralität in politischen Fragen verpflichtet ist, stellten wir eine Anfrage an das Museum und wollten wissen, wie die Distanzierung zustande kam und ob man sich bewußt darüber sei, daß dies einem Rufmord gleichkomme und der Bundeswehr in keinster Weise zustehe.
Die Antwort der Kommunikationsabteilung: „Wir haben uns in genereller Form (…) von ‚rassistischer und fremdenfeindlicher Hetze‘ distanziert und begrüßen, dass Sie diesen Standpunkt teilen.“ Trotz dieser Relativierung halten wir das Vorgehen des Bundeswehr-Museums weiterhin für grenzwertig. Normalerweise müßte ein Disziplinarverfahren gegen den Verantwortlichen eingeleitet werden.
Doch trotz aller Widrigkeiten konnte der Vortrag von Recherche Dresden-Initiator Felix Menzel über die „Vision einer nachbarschaftlichen Marktwirtschaft“ am Abend in einem anderen Lokal und unter Polizeischutz stattfinden. Einige Gäste standen zwar zunächst vor dem Militärhistorischen Museum und mußten sich dann eine halbe Stunde durch den Feierabendverkehr der Innenstadt quälen. Trotzdem blieben sie guter Dinge, denn das unterscheidet uns von linken Gutmenschen und linksextremen Gewalttätern: Wir sind mit Freude und einem konstruktiven Enthusiasmus bei der Sache!
Vor ca. 40 Gästen, darunter mehrere Landtagsabgeordnete, schilderte Menzel schließlich das Konzept der „nachbarschaftlichen Marktwirtschaft“. An die Stelle anonymer Umverteilung im Sozialstaat müsse erlebbare soziale Solidarität vor Ort treten. Zudem sei es notwendig, die Vor- und Nachteile der Globalisierung genau unter die Lupe zu nehmen und die Unterschiede der Wirtschaftskulturen herauszustellen, statt sie zu nivellieren.
Im Anschluß an den Vortrag ergab sich eine ausgiebige Diskussion, in der es unter anderem um den „Ausstieg aus der Taylor-Wanne“, das Problem der Überakademisierung sowie unsere Studie zur Fachkräftesicherung ging. Erfreulich war für uns außerdem, wie rege das Interesse an unserer neuen Zeitschrift und unseren Büchern war.
- In Recherche D, Heft 1, findet sich ein ausführlicher Aufsatz über die nachbarschaftliche Marktwirtschaft.
- In Recherche D, Heft 2, wird geschildert, wie wir uns den Ausstieg aus der Taylor-Wanne vorstellen.
- Wer Recherche D abonniert, wird im November auch mit den ersten Ergebnissen unserer Fachkräfte-Studie versorgt.
- In wenigen Tagen erscheinen auf dieser Seite sechs Thesen zu einer patriotischen Globalisierungskritik, die bei dem Vortrag ebenfalls präsentiert wurden.
- Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag hat die Antifa-Drohungen gegen unsere Veranstaltung ebenfalls kommentiert. Hier nachlesen!